DOs & DON’Ts & FAQs
Was brauche ich für die Yogastunde?
Bequeme Kleidung und nach Möglichkeit eine eigene Yogamatte.
Yoga wird mit leerem Magen praktiziert (je nach Art der Mahlzeit mind. 1-3 Stunden vorher nichts essen).
Ich bitte um rechtzeitiges Erscheinen, damit die Kurse pünktlich zur angegebenen Uhrzeit beginnen können. Ab 15 Minuten vor Kursbeginn ist der Raum jeweils offen. Da ich dort allein bin, kann ich nach Beginn des Kurses leider niemanden mehr einlassen.
Yoga ist kein Sport, sondern eine meditative Praxis, die am besten schon beginnt, sobald du den Kursraum betrittst. Richte die Aufmerksamkeit nach Innen und kommuniziere nur das Nötigste mit Anderen (es ist nicht unhöflich, ohne Begrüssung in einen Yogaraum zu kommen!). Das bewirkt, dass mit der Zeit schon der Raum eine entspannende Wirkung hat, die dir hilft, im Hier und Jetzt, oder besser: in der Präsenz, anzukommen.
AHIMSA
Wer sich für Yoga entscheidet, entscheidet sich für konsequenten Gewaltverzicht.
Ahimsa (Sanskrit für Nicht-Gewalt) ist das erste und wichtigste der zehn Yamas und Niyamas, die Patañjali in den Yoga-Sutren formuliert hat. Eine Auseinandersetzung mit diesen 10 Grundprinzipien des Yoga (und natürlich weiterführend auch mit den Sutren an sich) lege ich jeder Yoga praktizierenden Person sehr ans Herz!
Jede/r* Einzelne sollte grundsätzlich selbst für sich herausfinden, was Ahimsa bedeutet. Hier sind ein paar Anregungen bzw. Anstupser :
Ahimsa im Yogaunterricht bedeutet z.B., die Grenzen deines Körpers zu akzeptieren; dich nicht zu ärgern, wenn etwas nicht gleich klappt und deinen Körper nicht mit anderen Körpern zu vergleichen / ihn in diesem Vergleich als minderwertig zu empfinden.
Ahimsa generell bedeutet bedingungslose Liebe und Mitgefühl allen Lebewesen dieses Planeten gegenüber ( inklusive dir selber ).
In dieser Hinsicht ist unsere Ernährung (und unser Konsum generell) hier und heute einer der wichtigsten Faktoren. D.h. Speisen zu uns zu nehmen, die uns gut tun und uns nicht krank machen, und geht einher damit, keine Lebensmittel zu essen, für die andere Lebewesen gelitten haben. Praktischerweise ist das, was uns gut tut, auch das, was auch außerhalb unseres eigenen Körpers am wenigsten Leid verursacht.
Auf Fleisch und möglichst auch auf Milchprodukte zu verzichten, ist aus den inzwischen wohl allen bekannten Gründen also eigentlich selbstverständlich, und doch tun sich viele so unendlich schwer damit. Hier gilt es die eigenen Glaubenssätze und die in unserer Kultur herrschenden Hierarchien zu hinterfragen, z.B.:
Warum ist die Kuh/ das Schwein weniger wert als der Hund/die Katze?
Die „bösen“ Chinesen essen Hunde! – und was hierzulande Kühen und Schweinen angetan wird, ist in Ordnung?
Du liebst deinen Hund, aber die Gans, deren Federn für eine Daunenjacke gerupft wurden, ist dir egal?
Die Fliege oder Spinne im Haus oder die Wespe beim Essen draußen ist „lästig“?
Wer hat entschieden, welches Leben Wert hat und welches nicht? Und dass bestimmte Lebewesen nur dazu da sind, von anderen benutzt zu werden?
Wenn du keinen großen Bezug zu Tieren (außer Hund, Katze, Hamster, Pferd etc) und Pflanzen (außer Rose, Tulpe, Nelke etc.) hast, stell eine Beziehung zu ihnen her! Beobachte so viele unterschiedliche Lebewesen wie du kannst! Viele Yogapositionen sind nach Tieren benannt und zeigen, dass die ersten Yogins sie sehr genau beobachtet und wertgeschätzt haben. Schau dir an, wie hart und mühsam das Leben für die meisten Lebewesen ist, z.B. Insekten und Zugvögel. Lies etwas über das beeindruckende Bewusstsein der Oktopusse und schau dir dieses wunderschöne Video eines träumenden Oktopus an 🙂
Stell Beziehungen zu deiner belebten Umgebung her, wo du kannst. Es ist auch für dich gut! Die Vorstellung, dass das „Ich“ eine von anderen Lebewesen getrennte Entität ist, ist nämlich eine Illusion! Auch das lehrt Yoga.
Sich gut zu informieren und alles zu hinterfragen ist der Anfang von Yoga! Ignoranz und Gleichgültigkeit sind hier und jetzt, wo wir uns über nahezu alles jederzeit informieren können, bereits Gewalt.
Trau dich, auch die unangenehmen Wahrheiten anzuschauen! Das psychologische Prinzip der Verdrängung ist extrem machtvoll und jeder Mensch hat seit der Kindheit Vermeidungsstrategien aufgebaut, um das Ego und seine Überzeugungen vor Veränderungen zu schützen. Diese gilt es aufzuspüren und abzulegen. Das geht, ich schwöre! Der Yoga-Unterricht hilft dabei sehr, da psychische Muster ihre Entsprechung im Physischen haben, und das eine nicht vom anderen getrennt werden kann.
In unseren Beziehungen zu anderen Menschen praktizieren wir Ahimsa, indem wir stets liebevoll bleiben. Ich selber fluche und streite gern, aber es darf niemals lieblos werden! Humor ist hier ein guter Begleiter.
Wir haben alle unterschiedliche „Startpositionen“ was diese Dinge angeht – manch eine von euch liest dies vielleicht und denkt: ist doch klar, mach ich alles sowieso. Super! Für andere wiederum bedeutet es wirklich Umdenken, und das kann verdammt schwer sein. Auch hier möchte ich euch noch mal Ahimsa ans Herz legen:
Streng mit dem Ego aber unendlich liebevoll mit der Seele, das ist die Maxime. <3